Logopädie für Kinder
Spielerisch Sprechen und Sprache erlernen
Die Sprachentwicklung beginnt mit dem ersten Schrei des Kindes nach der Geburt. Im Laufe der Jahre wächst der Wortschatz und die Kinder lernen sich auszudrücken. Die ideale Sprachentwicklung kann durch zahlreiche Faktoren behindert werden. Wenn Sie sich unsicher sind ob ihr Kind altersgemäß entwickelt ist, sprechen Sie ihren Kinderarzt an. Der Kinderarzt stellt eine Diagnose und verordnet bei Bedarf eine logopädische Therapie.
Aussprache / Artikulationsstörungen
Die Kinder haben unter anderem Probleme in der Aussprache, einzelne Laute oder auch Lautverbindungen können nicht vollständig gebildet werden. Sigmatismus- und Schetismus interdentalis, umgangssprachlich das „Lispeln“ zählen hierzu, zudem kann es zu Auslassungen („Nane“ statt „Banane“) oder Ersetzungen („Kreppe“ statt „Treppe“) kommen.
Wortschatz
Kinder mit einer solchen Sprachentwicklungsstörung leiden an einem nicht altersentsprechenden Wortschatz. Zudem verstehen sie die gesprochene Sprache des Gegenübers nicht und haben Schwierigkeiten mit der Wortbedeutung.
Grammatik
Kinder, die Schwierigkeiten in der Grammatik haben, beachten die Satzstellung nicht.
Die Artikel- und Pluralbildung werden nicht beachtet, das Verb wird an das Ende des Satzes gestellt („Ich spielen möchte“, „Haben will das“). Die Folgen einer Sprachentwicklungsstörung können eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hervorrufen, vor allem wenn eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung als Ursache zu Grunde liegt.
Ess- und Fütterstörungen bei Säuglingen und Kindern
Bereits unmittelbar nach der Geburt kann die Nahrungsaufnahme von Säuglingen Probleme bereiten. Die frisch gebackenen Eltern sind verunsichert und ratlos. Trotz allen Bemühungen will ihr Neugeborenes nicht genug zu sich nehmen. Verantwortlich dafür können muskuläre Schwächen oder Defizite in der Saug- und Schluckbewegung sein. Doch auch eine Vielzahl unterschiedlicher Störungen, wie unter anderem entwicklungs[]bedingte Verzögerungen oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten können eine Ursache sein..
Myofunktionelle Störung - „Falsches Schluckmuster“
Ein falsches Schluckmuster heißt, dass die Lippen- und Zungenmuskulatur nicht richtig funktionieren. Diese Störung wird meist im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung festgestellt. Die Zunge wird beim Schlucken gegen oder zwischen die Zähne gepresst. Eigentlich musste die Zungenspitze am Zahndamm liegen bleiben und der mittlere bis hintere Teil der Zunge nach oben zum Gaumen gehen, der dann die Nahrung in Richtung Rachen drückt. Die Ursachen für ein solches Schluckmuster sind vielfältig: Sie reichen von langanhaltenden schlechten Angewohnheiten wie beispielsweise: Daumen-, Finger- und Schnullerlutschen, bis hin zu ungünstigen anatomischen Gegebenheiten. Es ist wichtig, ein falsches Schluckmuster zu behandeln, denn sonst könnte es zu Zahnfehlstellungen im Front- und Seitenzahnbereich, Kiefergelenk- und Gesichtsschmerzen sowie Haltungsschmerzen kommen.
Stottern und Poltern
Störungen des Redeflusses können in vielen unterschiedlichen Formen vorliegen. Die jedoch bekanntesten und verbreiteten Störungen sind Stottern und Poltern. Das Hauptkennzeichen vom Poltern ist die hohe Sprechgeschwindigkeit. Das Kind verschluckt Laute und lässt manche Lauten und Silbenfolgen verschmelzen. Dabei hört sich die Sprache des Kindes überstürzt an und der Gegenüber hat Probleme, das Kind zu verstehen. Zusätzlich können auch noch hastige Wort- und Satzteilwiederholungen auftreten, wie beispielsweise: „Der Peter hat morgen, hat morgen Geburtstag.“ Kinder, die darunter leiden sprechen beispielsweise auch: „Schmelling“ statt „Schmetterling“.
Beim Stottern ist der Redefluss regelrecht unterbrochen. Hier ist die Sprechgeschwindigkeit, nicht wie beim Poltern, normal. Laute, Silben oder Wörter wirken wie blockiert und werden in die Länge gezogen oder scheinbar unkontrolliert wiederholt.
Kindliche Stimmstörung
Wenn das Kind über einen längeren Zeitraum heiser, gepresst oder gequetscht spricht, ohne dass ein akuter Infekt vorliegt, kann eine kindliche Stimmstörung vorliegen. Das Kind hat sich ggf. eine falsche Stimmgewohnheit angewöhnt oder beansprucht die Stimme übermäßig.